“In welchem Land gründete Erich von Däniken einen Mystery Park?”
Das war die Frage in den “Sonntagsnachrichten” vom 12. September
2010. “In der Schweiz natürlich!” kam die prompte Antwort. Sowas
weiß man selbstverständlich, wenn man auch nur ein wenig
Interesse für die Thesen dieses Mannes hat. Dank Internet war die
Antwort ganz schnell online übermittelt. Als Preis winkten 2
Eintrittskarten für einen Vortragsabend am 2. Oktober 2010.
Seit Jahren schaue ich jeden Sonntag in diese kostenlose Regionalzeitung,
weil es immer wieder Karten für kulturelle Veranstaltungen zu gewinnen
gibt. Dazu gilt es, eine Frage zu beantworten und praktischerweise muss
das weder telefonisch noch schriftlich via Postkarte erfolgen. Online
auszufüllen geht schnell und so habe ich mich schon oft an diesen
Gewinnspielen beteiligt. Ja, und hin und wieder war ich sogar unter den
Gewinnern. Jetzt hat es jedoch schon lange nicht geklappt. Weil es jedoch
keine besondere Mühe bereitet, ist es fast schon zur Routine geworden
mitzuspielen, wenn irgendein interessanter Gewinn in Aussicht ist
Der 19. September war ein freundlicher Tag. Nach Jahren fand
ich bei unserem Sonntagsvormittagsspaziergang ein schönes,
großes vierblättriges Kleeblatt. Wenn das kein Glück bringt...???
Ja, ich gestehe, ich bin so einigermaßen abergläubisch. Sollte
ich mich dafür schämen? Auch wenn man es logisch nicht
beweisen kann, es bringt tatsächlich Glück. Die Bestätigung
folgte sofort. Als ich nach Hause kam und die Sonntagszeitung
aufschlug, las ich doch tatsächlich meinen Namen unter den
Gewinnern.
Am 2. Oktober zog ich also mit meiner Tochter Yvonne ins URANIA. Ich sollte noch erklären, das URANIA 70 war zu
DDR-Zeiten Halles bestes Lichtspielhaus. Dort gab es gepolsterte Sitze. Alles war ein wenig nobler und feiner als in
den anderen Kinos. Daher war es dort auch am teuersten. Nach der Wende entstanden neue riesige, komfortablere
Filmpaläste mit mehreren Sälen. Das URANIA verfiel in einen Dornröschenschlaf. Das Gebäude gammelte vor sich hin.
Der Putz schälte sich von den Wänden. Der morbide Charme, der nun von diesem Haus ausging, war nicht
liebenswürdig. Es war von Abriss die Rede. Schließlich erbarmte man sich doch und richtete das Lichtspieltheater mehr
schlecht als recht wieder her. Lediglich das „Flowers“ im selben Gebäude hat sich zu einer In-Kneipe gemausert. Man
muss durch eben jene hindurchgehen, um in den Kinosaal zu gelangen.
Die Zeit schien stehengeblieben zu sein. Die knarrenden Stufen waren mit
bunten Spannteppich ausgelegt. Alte Fotos an den Wänden zeugten von
besseren Zeiten. Im Vorraum zum Kinosaal saß in einer Ecke Herr von
Däniken. An Beleuchtung hatte man gespart. Egal wohin man schaute:
Muschepupubeleuchtung. Das weiße Hemd des Erich von Däniken strahlte
jedoch. Es war noch recht früh. Dementsprechend leer war es. Also
beschlossen wir, gleich mal ein Buch zu kaufen und dieses von ihm
signieren zu lassen. Ein junger Helfer saß an seiner Seite, der uns
freundlich mit schweizerischen Akzent erklärte, welches das neuste Buch
ist und was man sonst noch alles bekommen könnte. Yvonnes Freund
wäre auch gern bei diesem Vortragsabend dabei gewesen. Für ihn ließ sie
ein Buch signieren, was er als Weihnachtsgeschenk bekommen würde.
Später kauften wir noch ein anderes Buch für Yvonne, was ebenfalls für sie persönlich signiert wurde.