Stand 2013
Halle hat einen ganz besonderen Schatz, etwas Einmaliges auf dieser Welt. Wir haben die Halloren. Ja, da sind die weltberühmten Hallorenkugeln aus der ältesten Schokoladenfabrik Deutschlands. Diese erscheinen auch gleich an 1. Stelle, gibt man den Begriff „Halloren“ in die Suchmaschine ein. Viel älter aber und Namensgeber für die Pralinen sind die Halloren der Salzwirker-Brüderschaft im Thale zu Halle an der Saale. Auch wenn in Halle das Salz nur noch zu Schauzwecken gesiedet wird, so gibt es die Brüderschaft noch heute. Sie pflegt das Brauchtum und das historische Vermögen, insbesondere den Silberschatz. Wie andere Städte auch, so leidet Halle permanent unter Geldknappheit. Ich bin mir ganz sicher, durch mehr Einsatz der Halloren könnte Halle deutlich attraktiver werden, mehr Gäste anlocken, die unsere Stadtkassen fröhlich klingeln lassen. Die Halloren tragen jetzt viel zu einem guten Gelingen des Laternenfestes und des Salzfestes bei. Sie richten zweimal im Jahr ein Schausieden in der Saline aus und sind auch sonst bei wichtigen Events der Stadt vertreten. Trotzdem scheint mir das noch etwas zu wenig. Mir ist klar, dass die Halloren von heute ganz normalen Berufen nachgehen und das Brauchtum lediglich in ihrer Freizeit pflegen. Ist es vorstellbar, hauptberufliche Halloren einzusetzen? Im historischen Stadtzentrum könnten sie eine werbewirksame Bereicherung für alle Touristen, aber auch für uns Hallenser sein. Ich bin überzeugt, da steckt noch viel Potenzial drin.
Die Halloren Die Halloren
Dem Begriff Bruderschaft/Brüderschaft haftet immer etwas Geheimnisvolles an. Da haben sich Leute mit gemeinsamen Interessen zusammen geschlossen. Diese verfolgen sie in aller Strenge und üben dabei für Außenstehende merkwürdige und unverständliche Rituale aus. Meist ist es auch mit viel Symbolik verbunden, die nur ein kleiner elitärer Kreis zu deuten weiß. Bei den Halloren geht es ebenso zu. Viele Jahre gewährten sie kaum Einblick in ihr Tun. Inzwischen habe ich aber das Gefühl, sie öffnen sich mehr und mehr. Möglicherweise liegt es aber auch daran, dass sie zunehmend repräsentative Ziele verfolgen und es einfach nicht mehr nötig ist, die ursprünglichen Aufgaben der Brüderschaft zu übernehmen.