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Bei unserer Ankunft wurden wir von einer freundlichen jungen Frau mit einem süßen kleinen Jungen auf dem Arm begrüßt. Sie zeigte und erklärte uns alles. Die Ferienwohnung war sauber und nett. Manches war etwas altbacken wie das Bad und die Küche. Es war jedoch sichtbar, dass man offenbar nach und nach modernisiert. So waren Fußboden, Fenster und Türen noch ganz neu.
Gästehaus Hoferpeterhof
Als wir uns halbwegs eingerichtet hatten, wollten wir die nähere Umgebung erkunden. Dabei stellten wir fest: Yvonne hatte keine Jacke. Die war in Halle in der Flurgarderobe hängen geblieben. Na toll! Also musste zunächst dringend eine Jacke her. In Bad Peterstal gab es kaum Geschäfte. Der nächst größere Ort war Oppenau. Nix. Noch ein wenig größer war dann Oberkirch. Dieser unfreiwillige Abstecher hat sich gelohnt, zumal es sich dabei um ein bezauberndes Städtchen handelte. Bei „Vögele“ fand Yvonne eine hübsche Jacke und gleich noch eine Strickjacke für die kühlen Abende in der Gästewohnung. Beides erwies sich später als sehr sinnvoll. Und dann war da noch die Sache mit der Currywurst. Wir hatten Hunger und fanden eine Art Kiosk, neben dem man auch sitzen konnte. Ich entschied mich für eine Currywurst mit Pommes….Ihr wisst schon, diese Bockwürste mit Ketchup und Currypulver….nix Besonderes. Doch das sollte zur Wissenschaft werden, denn die Verkäuferin fragte nach „rot oder weiß“. Ketchup oder Mayonnaise? Nein, sollte es rote oder weiße Wurst sein? Hä??? Na Currywurst eben! Ich kenne den Unterschied noch immer nicht wirklich und entschied mich für rot. Das war vielleicht ein Fehler, denn das schmeckte nicht wirklich und nachts hatte ich Durchfall.
Oberkirch Oberkirch
Nachdem nun Jacken- und Hungerproblem gelöst waren, entschieden wir uns für einen kleinen Abendausflug. Ganz in der Nähe unserer Ferienwohnung sollte der Glaswald mit seinem Glaswaldsee sein. Die Suche war vergebens. Ich hatte ja ein ganz bestimmtes Anliegen, doch das idyllische Plätzchen, was ich von Bildern kannte, blieb uns verborgen.
Damals war es mir nicht klar, dass eines meiner Lieblingsmärchen genau hier im Schwarzwald handelte. Wilhelm Hauff schrieb  „Das kalte Herz“ und beschrieb darin seine Heimat. Ich kannte die DEFA-Verfilmung von 1950 und sogar in der Schule sprachen wir darüber. Der Köhler Peter Munk ist unzufrieden. Er arbeitet schwer, doch er bleibt arm. So wendet er sich an das Glasmännlein, den Schatzhauser.
Diesen Spruch ruft er und der Schatzhauser ist tatsächlich bereit, ihm 3 Wünsche zu erfüllen. Doch seine Wünsche waren töricht. Schon bald verließ ihn das Glück und so geriet er an den riesigen Holländermichel. Während die Figur des Schatzhausers für die Glasindustrie steht, verkörpert der Holländermichel die Zunft der Holzindustrie. Auf Flößen brachte man früher das Holz nach Rotterdam. Damit ließ sich viel Geld verdienen. Der  Holländermichel konnte dem Peter Munk zu Wohlstand verhelfen, doch hatte das seinen Preis. Er pflanzte ihm ein Herz aus Stein ein. Von da an war Peter zwar reich, doch er hatte im wahrsten Sinne des Wortes ein kaltes Herz. Irgendwann wollte jedoch auch er wieder Glück und Freude empfinden. Mit einer List und der Hilfe des Schatzhausers gelang es ihm sein warmes, schlagendes Herz vom Holländermichel zurück zu erlangen. Von da an führte er ein zufriedenes glückliches Leben.
Ich bin tatsächlich an einem Sonntag geboren und so wollte ich an dem Glaswaldsee mein Glück probieren. Da wir die Stelle jedoch nicht fanden, rief ich den Spruch anderswo in den Wald. Dort jedoch konnte mich das Glasmännlein scheinbar nicht hören. Dabei hatte ich mir meine Wünsche sehr genau überlegt … wörtlich! Und sie waren nicht mal nur egoistisch. Tja… es sollte wohl nicht sein.
Schatzhauser im grünen Tannenwald, bist schon viele 100 Jahre alt. Dir gehört all Land wo Tannen steh´n. Lässt Dich nur Sonntagskindern seh´n.