Die kürzesten Tage und die längsten Nächte des Jahres – Wintersonnenwende - die 
  Raunächte beginnen. In den wenigen hellen Stunden herrscht Stress und angesichts 
  der lauen Temperaturen mögen nicht recht 
  weihnachtliche Gefühle aufkommen. Doch kaum 
  beginnt es zu dämmern, ändert sich die Stimmung. 
  Fenster erleuchten liebevoll geschmückt mit 
  kunstvollen Schwibbögen, Sternen und anderen 
  weihnachtlichen Dekorationen. In vielen Vorgärten 
  strahlen Lichterketten auf Büschen und 
  Tannenbäumchen. Manch einer übertreibt es 
  vielleicht ein wenig, wenn es nur noch blinkt und 
  flimmert. Geschmacksache. Insgesamt ist es jedoch tatsächlich die schönste Zeit des 
  Jahres. Unübersehbar freut sich jeder auf Weihnachten.
 
 
  
 
 
 
  Nur noch dreimal schlafen, dann kommt der Weihnachtsmann. Und nur an zweieinhalb Tagen gibt es einen 
  mittelalterlichen Weihnachtsmarkt auf der Burg Querfurt. Den sogenannten Weihnachtszauber gibt es noch nicht lange, 
  hat sich aber bereits zu einer Attraktion entwickelt. Wir hatten bisher noch nicht davon gehört, doch das sollte sich jetzt 
  ändern. Also fuhren wir ca. 45 km am Nachmittag des 22. Dezember 2013 nach Querfurt.
 
 
  Die Burg Querfurt ist mit ihren drei imposanten Türmen, zwei Ringmauern 
  und den starken Befestigungsanlagen eine der ältesten, größten und 
  besterhaltenen Burgen Deutschlands. Sie übertrifft mit ihrer Größe die 
  berühmte Wartburg um das Siebenfache. Auf der Straße der Romanik ist sie 
  sogar die größte und älteste Burg. Über ihre Bedeutung erfährt man leider 
  nicht viel. Auf jeden Fall wurde sie bereits im 9. Jahrhundert erwähnt und 
  machte erst kürzlich wieder Schlagzeilen, als sie Teil der Kulisse für die 
  Verfilmung des Weltbestsellers „Der Medicus“ von Noah Gordon wurde. Das 
  kleine Querfurt atmete für einige Wochen den großen Duft von Hollywood. Doch schon zuvor gab 
  es mehrfach Dreharbeiten für Filmproduktionen auf einer mittelalterlichen Burg. Man war also 
  erprobt und so ist es jetzt möglich, ein wenig Einblick zu gewinnen in die Arbeit einer 
  Gewandschneiderin. In dem kleinen Burgatelier können Originalkostüme besichtigt werden.
 
 
 
 
  In Querfurt hatte sich eine lange Autoschlange vor der Burg gebildet. Es gibt dort einen großen Parkplatz, doch angesichts 
  dieser Blechlawine war die Chance gering, dort noch einen freien Platz zu bekommen. Wir bogen darum schon früher ab, 
  um irgendwo in der Altstadt unser Auto abzustellen. Tatsächlich fanden wir schnell einen günstigen Platz, um den herum 
  noch alles leer war. Dann folgten wir einer Familie, die ganz offensichtlich dasselbe Ziel hatte. Die Burg hätten wir zwar 
  auch ohne sie gefunden, wären aber sicher nicht so zügig voran gekommen bei all den Winkeln und Durchgängen.