© Stadt Halle (Saale)
zuletzt aktualisiert 2020
DAS Postkartenmotiv schlechthin ist die Burg Giebichenstein mit der Kröllwitzbrücke im Vordergrund. Der Saaleübergang verbindet das Giebichensteiner mit dem Kröllwitzer Ufer. Bis 1870 verkehrten an dieser Stelle nur Fähren. Als dann eine Stahlbrücke mit gewaltigen Bögen errichtet wurde, fand diese so gar keine Zustimmung. Die Hallenser meuterten, bis sie wegen „Verschandelung des Saaletales“ wieder abgerissen wurde. Zwischen 1926 und 1928 wurde die heutige Brücke mit einer Spannweite des Hauptbogens von 60,8 Metern und einer Fahrbahnbreite von 16,5 Metern erbaut. Der Burg-Lehrer Gerhard Marcks schuf die Riesenplastiken Kuh und Pferd. Sie dienen vor den Südpfeilern als Eisbrecher und symbolisieren die Stadt mit dem Pferd und das Land mit der Kuh. Gerhard Marcks hat übrigens auch die „Bremer Stadtmusikanten“ am Bremer Rathaus erschaffen. Bei einer Sprengung im April 1945 wurde die Brücke zerstört, aber bis 1949 wieder aufgebaut.
die "Verschandelung" um 1900 die "Verschandelung" um 1900 Behelfsbrücke nach dem 2. Weltkrieg
Die “Verschandelung” um 1900
Ich muss nochmals auf das Postkartenmotiv verweisen. In dieser Gegend ist Halle am schönsten. Egal ob man von der Burg über die Stadt schaut oder vom Saaleufer in Richtung Burg und Brücke; eine romantischere Ansicht meiner Stadt gibt es nicht. So findet man zu Füßen der Burg Anlegestellen, von wo man mit dem Ausflugsdampfer das Saaletal entdecken kann. Nur wenige Meter flussabwärts vom Giebichenstein liegen die Klausberge. Sie gehören zum Landschaftsschutzgebiet Mittleres Saaletal und wurden wegen ihrer besonderen Vegetation zum Flächennaturdenkmal erklärt. Dennoch ist dieses Gebiet begehbar. Man kann wunderbare Spaziergänge bis zum Wehr nach Trotha unternehmen. Besonders empfehlenswert ist eine Wanderung im Frühjahr, wenn überall der Flieder blüht. Gerade am Saaleufer scheinen die Hänge dann alle in zartes Lila getaucht zu sein. Wie vorhin bereits erwähnt, kann man der Eichendorffbank einen Besuch abstatten, um selbst zu erleben, welch bezaubernden Ausblick er da beschrieb. Einige Stufen führen wieder hinab zur Jahnhöhle unmittelbar am Saaleufer. Hier soll sich Friedrich Ludwig Jahn (1778-1852), besser bekannt als „Turnvater Jahn“ während seiner Studentenzeit mehrfach vor Verfolgern versteckt haben. Man mag es kaum glauben, aber früher war die Höhle größer. Ein Teil fiel der Saaleverbreiterung zum Opfer. Blickt man auf die gegenüberliegende Seite, fällt der Blick auf den legendären „Krug zum grünen Kranze“, der Gaststätte mit ganz viel Tradition. Das Lied von Johann Friedrich Reichhardt kennen die meisten und es war genau diese Schänke gemeint. Zu DDR-Zeiten wurde von hier die gleichnamige Fernsehshow ausgestrahlt, bei der hochrangige internationale Gäste auftraten.
Luftaufnahme der Burg Giebichenstein 1930
Behelfsbrücke nach dem 2. Weltkrieg
Pferd beim Hochwasser 2013 Gerhard Marcks
Gerhard Marcks
Das Pferd “trinkt” Hochwasser 2013
aktuelle Ansicht
Luftaufnahme der Burg Giebichenstein 1930 Postkarte Jahnhöhle