© Stadt Halle (Saale)
zuletzt aktualisiert 2020
Direkter Stadionnachbar war das Freibad „Gesundbrunnen“, nach dem auch gleich die
dortige Wohnsiedlung benannt wurde. Woher der Name kommt, weiß ich leider nicht, denn es
ist kaum vorstellbar, dass der dortige Brunnen tatsächlich so gesundes Wasser hervorbrachte.
Auf jeden Fall erinnere ich mich an viele Stunden im kühlen Nass und an zahlreiche
Sonnenbrände, die ich mir dort in jedem Sommer holte. Das Baden war damals spottbillig
und somit für jeden erschwinglich. Dementsprechend voll waren die Bäder. Nach
der Wende wurde der Besuch des Freibades zunehmend zum Luxus. Schließlich
wurde es geschlossen. Somit sind der Stadt Halle nur noch 2 Freibäder geblieben;
das Salinebad mit den Salzquellen in der Mansfelder Straße und das Nordbad
mit seinem Sprungturm. Das Grundstück des „Gesundbrunnen“ wurde begradigt
und direkt in das Gelände des Sportparks integriert. Genauso passiert es zurzeit
mit dem gegenüberliegenden ehemaligen „Sportdreieck“.
Ein Foto aus der MZ,
Gesundbrunnen 1953. Ich bin
ganz sicher, das Bild ist jünger.
Auf diesem Weg stand ich in
meiner Kindheit oft. Er führte zum
Eingangshäuschen des Bades.
Nichts lässt mehr erahnen, dass es auf dieser Fläche
einmal ein Schwimmbad gab.
Das
sanierte
Brunnen-
haus
Um zum Stadion zu gelangen, müssen wir an der Kantstraße
aussteigen. Wir laufen am Paul-Riebeck-Stift vorbei, einer
Wohnanlage für Senioren, dem auch ein Rehabilitationszentrum für
Blinde und Sehschwache angeschlossen ist. Von ganz besonderem
Reiz ist der fast burgartige Jugendstilbau.
Seit 1872 werden in Halle Pumpen
gefertigt. 1970 wurde das Pumpenwerk
Halle in der Turmstraße zum
Stammbetrieb des VEB Kombinates Pumpen und Verdichter mit 15
Betrieben und einem wissenschaftlich-technischen Zentrum. Nach der Wende
übernahm KSB 1990 die Pumpenwerke. Neben der Chemieindustrie gehörten
die Pumpenwerke zu den größten Produktionsstätten in Halle. Wie überall
wurde nach der Wende auch hier der größte Teil der Arbeitsplätze abgebaut. Zahlreiche Produktionshallen wurden abgerissen. Dies
war wohl nötig, um den Betrieb zu erhalten und effektiv zu wirtschaften. Mein Mann gehörte zu den wenigen Mitarbeitern, die seit
ihrer Lehre ununterbrochen bis zur Rente dort gearbeitet haben.
Die Südstadt von Halle ist ein reines Wohngebiet. Wie sich das Stadtbild verändert hat, zeigen am besten fotografische Dokumente
rund um die Vogelweide.
Der südlichste Teil der Elsa-Brandström-Straße wurde von einem großen Plattenbaukomplex
abgeschlossen. Hier standen 5 Elfgeschosser mit 301 Wohnungen. Die Zahl der leerstehenden Wohnungen
war zu hoch. So wurde 2014 abgerissen. Inzwischen entsteht eine neue Wohnanlage „KirschGarten“ der
WG Gesundbrunnen Halle eG.
Das Café Vogelweide (Ecke
Vogelweide/Elsa-Brandström-
Straße) in den 60ern.