zuletzt aktualisiert 2020
Vom Moritzkirchhof durch die Gutjahrstraße und Oleariusstraße gelangen wir zum Hallmarkt. Dies ist der Platz, auf dem alles begann, wo die ersten Salzquellen entdeckt wurden und die Salzproduktion der Anfang für den Bau einer Stadt war. Es ist das Gelände der einstigen Saline im Thale zu Halle. Der Platz in seiner heutigen Form und Umgebung entstand erst vor etwa einem Jahrhundert mit dem Abriss der alten Siedehütten. Als letztes Zeugnis und technisches Denkmal der Salzproduktion befindet sich im Hintergebäude der Oleariusstraße 9 der Gutjahrbrunnen. Auf dem Hallmarkt gab es früher 4 Hauptbrunnen. Eine der 4 Allegorien am großen Springbrunnen erinnert noch an die einstige Bedeutung. Dieser Brunnen ist heute Blickfang auf dem rechteckigen Platz. In den 1990er Jahren schuf Bernd Göbel das attraktive Wasserspiel, deren Figuren sich auf geschichtliche Ereignisse der Stadt beziehen. Eine hier schon mehrfach genannte Figur ist Kardinal Albrecht. Seinetwegen gab es heftige Diskussionen, die den Aufbau des Brunnens wesentlich verzögerten. Göbel hatte ihn nackt in eindeutiger Pose mit einer Dirne dargestellt und die Mitra auf seinem Kopf ließ keinen Zweifel zu, um wen es sich dabei handelte. Einige Moralapostel hatten dafür so gar kein Verständnis. Erst als Göbel aus der Mitra eine Art Punkfrisur herstellte, befand man, das Kunstwerk der Bevölkerung zumuten zu können.
Richten wir unseren Blick in westliche Richtung, scheinen uns das Finanzamt und ein Hotel sagen zu wollen, hier gab es nie etwas anderes. Dabei prangte an dieser Stelle viele Jahre eine gewaltige Baugrube.Irgendwer wollte irgendwann irgendwas bauen, doch man konnte sich darüber ewig nicht einigen. Inzwischen ist das moderne Gebäude dahinter mit einer großen Wandbemalung nicht mehr sichtbar. Hierbei handelt es sich um die Händelhalle. Sie verfügt über eine ausgezeichnete Akustik und eignet sich somit hervorragend für musikalische Ereignisse aller Art. Die Bestuhlung wurde so gewählt, dass sie flexibel allen Veranstaltungen angepasst werden kann, was sich leider weniger positiv auf den Genuss eines sonst hochwertigen kulturellen Events auswirkt.
Entweder links, leicht bergauf vorbei an der Marktkirche, oder rechts über die breite Freitreppe gelangen wir wieder zum Ausgangspunkt unseres Stadtrundgangs. Händel lächelt uns frontal entgegen. Sie haben die wichtigsten Bauwerke und historischen Kostbarkeiten der Altstadt kennengelernt. Doch nicht nur die Innenstadt bietet Sehenswertes. Überzeugen Sie sich davon, dass Halle eine sehr grüne Stadt ist. Ich möchte Ihnen gern noch andere Stadtviertel vorstellen und vor allem auf das reizvolle Saaletal verweisen. Treffen wir uns doch demnächst wieder, wenn ich Ihnen Halle jenseits der alten Stadtmauern zeige.