25.9.2014 - 29.9.2014
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Den historischen Ortskern, den Strand und natürlich die Seebrücke begutachteten wir gleich nach unserer Ankunft in Sellin. Gegen Abend fuhren wir noch in den Nachbarort Baabe, wo wir bereits 2006 einen herrlichen Ostseeurlaub verbrachten. Hier wurde uns ganz deutlich bewusst, wie unterschiedlich die beiden Orte sind. Obwohl gar nicht weit entfernt hat Baabe keine Steilküste und ist darum fast eben. Und auch der Ort selbst hat einen völlig anderen Charakter. Alles ist eine Nummer kleiner und weniger mondän. Es ist gemütlicher und im Gegensatz zu Sellin gibt es in Baabe zentral gelegene Einkaufsmöglichkeiten für die Waren des täglichen Bedarfs.
So ein Anreisetag ist doch recht anstrengend, aber wenn wir glaubten, wir würden nun wie die Babys schlafen, hatten wir uns geirrt. Nein, die Nacht war nicht wirklich gut, trotz des beruhigenden Meeresrauschens. Die Betten haben geknarzt, aber auch das war es nicht, was die Nachtruhe gestört hat. Wie auch immer; der folgende Tag begann mit einem hübschen Sonnenaufgang, gefolgt von dicken Wolken und Sprühregen….mal mehr, mal weniger. Schönes Urlaubswetter sieht anders aus, noch dazu, wenn man nur so wenig Zeit hat. Doch sollte uns das die gute Laune nicht verderben. Trotz kurzer Nachtruhe und Schlafwetter starteten wir fröhlich in eine Inseltour. Unser erstes Ziel war Binz. Für mich ist es DAS Seebad auf Rügen. Beachtlich ist vor allem die herrliche Bäderarchitektur. Das finden jedoch auch viele andere Menschen und so ist es alles andere als vergnüglich, mit dem Auto in die Stadt zu fahren. Trotz Nebensaison war es sehr voll in den relativ engen Straßen. Wer jedoch einmal auf Rügen ist, muss Binz unbedingt einen Besuch abstatten. Ein krasser Gegensatz zum mondänen Binz mit seinen schicken Hotels und der Schickimickigesellschaft ist Prora. Hierbei handelt es sich um einen Ortsteil von Binz. Der Strand ist hier mindestens genauso schön, aber man findet nichts von der schicken Bäderarchitektur. Vielmehr weht hier der Wind düsterer Geschichte. „Kraft durch Freude“ lautete das Motto, was angesichts 8 baugleicher Häuserblocks auf 4,5 km Länge zu Hitlerzeiten eine Ferienfabrik für 20 000 Menschen sein sollte, heute reichlich makaber anmutet. Doch gerade diese Tatsache macht die Anlage auch heute noch so interessant. Inzwischen ist dort eine Jugendherberge eingezogen. Außerdem baut man Ferienwohnungen aus. Ich erinnere mich, dass auch ein NVA- und DDR-Museum in Teilen des riesigen Komplexes untergebracht waren. Seit unserem 1. Besuch hat sich das Areal stark verändert. Bäume sind so stark gewachsen, dass man den „Koloss von Prora“ weder von der Straße noch vom Wasser aus deutlich erkennen kann. Auch „unseren“ alten Parkplatz haben wir nicht wiedergefunden. So haben wir auf eine erweiterte Suche verzichtet und sind weiter nach Sassnitz gefahren.