© Stadt Halle (Saale)
zuletzt aktualisiert 2020
Die schönste Oase im Süden von Halle ist wohl der Pestalozzipark. Er ist etwa 1 km lang und nur 50 m breit. Vor einigen Jahren wurde er im Süden noch etwas erweitert. Statt der Freilichtbühne laden jetzt Sport- und Spielgeräte zur aktiven Freizeitgestaltung ein. Der Spielplatz wirkt (auf mich) etwas kümmerlich. Und wenn nicht gerade wieder eine Horde von Halbstarken ihr Unwesen treibt, kann man auf Bänken verweilen und sich an gepflegten Wiesen und Blumenrabatten erfreuen. Eine besondere Augenweide sind seit Jahrzehnten die Dahlienbeete.
Die Sirenen heulten, Feuerwehren rasten die Pestalozzistraße hinunter und dicke Rauschschwaden verdunkelten den Himmel. Die Mühle am Böllberger Weg brannte. Das war 1993. Nun war das technische Denkmal nicht mehr zu retten. Brandstifter hatten es endgültig zerstört. Erbaut wurde die Mühle 1875-1876. Leider gab es schon mehrere Brände. Einige Gebäude sind schon Feuer-"entkernt". Die ehemalige "Hildebrandtsche Mühlenwerke AG" befindet sich auf dem Gelände eines bis ins Jahr 987 zurückzuverfolgenden Schiffsmühlenstandortes. Die schicke Fabrikantenvilla wurde zu DDR-Zeiten als Kindergarten genutzt. In seiner Gesamtheit handelt es sich um einen landschafts- und stadtbildbeherrschenden Industriekomplex im Stil der englischen Fabrikarchitektur des 19. Jahrhunderts. Heute ist das Gelände mit hohen Zäunen abgesperrt. Aus der Ferne bietet es ein reizvolles Fotomotiv und diente auch schon als Kulisse für Filmproduktionen.
Auf dem Böllberger Weg geht es sehr sportlich zu. So besteht die Möglichkeit, dort asiatische Kampfsportarten zu erlernen. Der Kanusportverein hat es bereits zu Welterfolgen gebracht. Es gibt einen Fußballplatz und Tennisplätze. Die ehemalige Schokoladenfabrik „Most“ musste weichen, weil man auf diesem Gelände unbedingt ein Sportzentrum errichten wollte. Es sollte 2008 eröffnet werden, doch das Geld ging aus. Jetzt (2020) steht dort noch immer ein Rohbau, reich mit hässlichen Graffitis dekoriert und niemand weiß, wann in diesem Jahrhundertbauwerk tatsächlich einmal Sport getrieben wird.
Most-Schokoladenfabrik als Ruine und 2008 in Trümmern
ewige Baustelle                                                                 für das neue Sportzentrum