© Stadt Halle (Saale)
zuletzt aktualisiert 2020
Vielleicht sollte ich noch erwähnen, dass es Halle Neustadt 1981 zu trauriger Berühmtheit gebracht hat. Einer der bekanntesten und spektakulärsten Kriminalfälle der DDR war der sogenannte Kreuzworträtselmord. Auf Bahngleisen wurde ein Koffer mit der Leiche eines Neustädter Jungen gefunden. Ein ausgefülltes Kreuzworträtsel, das sich ebenfalls in diesem Koffer befand, führte schließlich zum Mörder. In einer einzigartigen Aktion in der Geschichte der DDR wurden Schriften abgeglichen. U.a. wurden unter diversen Vorwänden Schriftproben aller Männer in Halle Neustadt eingeholt. Der authentische Fall diente 1988 auch als Vorlage zu einem Fernsehfilm der Krimi-Serie Polizeiruf 110, der Folge mit dem Titel „Der Kreuzworträtselfall“.
der Koffer mit der Leiche
der Tatort
das Kreuzworträtsel
Schaut man in einen Stadtführer, könnte man glauben, Halle besteht nur aus Zentrum und Norden. Die anderen Stadtteile finden, wenn überhaupt, nur knappe Erwähnung. Schade, aber tatsächlich bietet der Norden der Stadt die meisten Sehenswürdigkeiten. Bei meiner Stadtführung durch das Zentrum Halles sprach ich bereits über die Martin- Luther-Universität Halle-Wittenberg. So sind die Gebäude der unterschiedlichsten Fachrichtungen vor allem im nördlichen Teil der Stadt verstreut. Ein großer Gebäudekomplex befindet sich noch in der Merseburger Straße; doch wurde dieser inzwischen größten Teils geräumt. Die Räumlichkeiten in den alten Gemäuern boten begrenzte Möglichkeiten, sodass viele Abteilungen ins Klinikum Kröllwitz umgezogen sind. Am Weinberg gilt die Aufmerksamkeit vor allem der Forschung, aber auch sonst trifft man immer wieder auf die grünen Schilder mit der goldenen Schrift, die an vielen Gebäuden im Zentrum und nördlichen Teil der Stadt angebracht sind und damit auf Arbeitsstätten der MLU hinweisen.
Es ist sicher nicht der größte und auch nicht der spektakulärste seiner Art; der Botanische Garten in Halle. Ich würde ihn eher mit „klein aber fein“ umschreiben. Auch er ist der Martin-Luther-Universität untergeordnet, bzw. steht unter der Verantwortung des Instituts für Geobotanik und beherbergt zurzeit auf etwa 4,5 ha rund 12000 Pflanzenarten aus der ganzen Welt. Der Botanische Garten in Halle ist inzwischen über 300 Jahre alt. Da er eingebettet im Halleschen Stadtbild ist, stehen leider keine Möglichkeiten zur Erweiterung zur Verfügung.