Vorbei am Hafen erreichen wir schließlich ein Waldgebiet. Schilder weisen uns den Weg zum Schullandheim Franzigmark. Hier, wo man glaubt, es sagen sich Fuchs und Hase Gute Nacht, erreichen wir mitten in einer idyllischen Waldlage eine Ökologieschule. Das Schulumweltzentrum Halle- Franzigmark ist aus der ehemaligen Station der Jungen Naturforscher und Techniker „Juri Gagarin“ hervorgegangen, die am 1. September 1953 gegründet wurde. Sie war eine außerschulische Bildungseinrichtung der Stadt Halle und somit ein Zentrum der Freizeitgestaltung der Kinder und Jugendlichen. Neben einer naturwissenschaftlich-technischen Ausrichtung in Arbeitsgemeinschaften kamen der Einrichtung aber auch zahlreiche Aufgaben im Rahmen der FDJ und der Pionierorganisation zu. Nach der Wende entstand aus der Station das Schulumweltzentrum mit der Ökologie- Schule und dem Schullandheim.
© Stadt Halle (Saale)
zuletzt aktualisiert 2020
Richten wir unseren Blick in den Nordwesten der Stadt. Eine eher unscheinbare Straße in Halle-Trotha führt zum einzigen öffentlichen Hafen an der Saale. Markant sind die schon von Weitem sichtbaren Speicherhäuser. Der Hafen wurde um 1930 als der größte Umschlaghafen an der Saale eröffnet. Auf dem Wasserweg, als günstigstem Transportweg, sollte die Versorgung Mitteldeutschlands mit Waren, Material und Gütern gesichert werden. Zusätzlich bot das Hafengelände dem Handel und der Industrie Lagerplätze mit unmittelbarem Wasser- und Reichsbahnanschluss. Nach dem Krieg verlor der Hafen an Bedeutung und wurde schließlich vor allem nur noch als Lagerplatz für Kohle genutzt. 1993 bekam die Stadt den Hafen rückübertragen. Es wurde die Hafen Halle GmbH als Betreibergesellschaft gegründet. Der Hafen wurde durch hohe Investitionen wieder zu einem leistungsfähigen Umschlagplatz und einer Schnittstelle von Wasserweg, Straße und Bahn ausgebaut.
Noch ein Stück weiter haben wir plötzlich wieder die Saale vor uns. Dieser Teil der Franzigmark trägt den Namen des benachbarten Dorfes: die Brachwitzer Alpen. „Alpen“ ist sicher ein wenig übertrieben, aber tatsächlich erheben sich an den Ufern der Saale Porphyrfelsen in einem Ausmaß, wie man es hier vielleicht gar nicht vermuten würde. Gleichzeitig sind wir auch wieder auf den Saale-Radweg gestoßen, doch auch ein Spaziergang ist sehr reizvoll.
eines der schönsten und meistgesungenen Pionierlieder meiner Schulzeit
Bevor ich es vergesse; Halle hat noch den Sophienhafen, der jedoch näher des Stadtzentrums liegt und als solcher nicht mehr genutzt wird. Ein altes Lagerhaus wurde zum Wohnblock umgebaut, weshalb sein ursprünglicher Zweck nicht mehr zu erkennen ist. Er ist das Zentrum einer ganz neuen Wohnsiedlung. Immer mehr Einfamilienhäuser entstehen, aber auch Klötze, die den Bewohnern des ehemaligen Lagerhauses die Sicht versperren. Geschmacksache und schlecht durchdacht, denn beim Hochwasser 2013 stand die ganze Siedlung, die doch sehr nah an der Saale liegt, unter Wasser.
Eine überaus reizvolle Landschaft; die Brachwitzer Alpen