© Stadt Halle (Saale)
zuletzt aktualisiert 2020
Der Südfriedhof mit seinem
Haupteingang in der Huttenstraße ist
mit 80 ha der zweitgrößte
Parkfriedhof Deutschlands. Er
wurde 1886 angelegt und ist wegen
seines alten Baumbestands,
botanischer Raritäten und
künstlerischer Grabmale einen Spaziergang wert.
Es mag für Außenstehende etwas befremdlich
wirken, aber in einen Winkel der Friedhofsanlage
wurde 1902 eine Schule errichtet. Ich habe viele
Jahre gegenüber dem Friedhofeingang gewohnt
und bin in eben diese Schule gegangen. Die
Huttenschule genoss zu DDR-Zeiten einen
hervorragenden Ruf. Ich war damals Mitglied
eines der besten Schulchöre der DDR. Jetzt haben
meine Eltern ganz in der Nähe ihrer ehemaligen
Wohnung und meiner Schule ihre letzte
Ruhe gefunden.
Felder, wo es jetzt dicht bebaut ist,
dazwischen die Hafenbahn,
im Hintergrund der grüne
Südfriedhof mit seiner Kapelle,
die alles überragt.
Die Aufnahme muss
um 1900 entstanden sein.
Im Zentrum der gemeinnützigen Wohnanlage
Lutherviertel, erbaut 1927-1929, überragt alles der
Wasserturm Süd. Die achteckige
Stahlbetonkonstruktion, blau-rot verklinkert wurde
1927/28 erbaut. Oberhalb des Wasserbehälters ist eine
Aussichtsplattform angelegt, auf der ich vor vielen
Jahren auch schon stand, bevor man lange Zeit keinen Zutritt mehr hatte.
Inzwischen ist es wieder möglich, den 45,65 m hohen Turm zu ersteigen.
Das Kurt-Wabbel-Stadion war viele Jahre Halles Sportstätte Nummer 1. So war der HFC zu DDR-Zeiten auch
Oberligist und das Stadion stets Austragungsort hochrangiger Fußballspiele. Nach der Wende wurde es immer stiller
um das Stadion.
1921 begann man mit dem Bau einer „Mitteldeutschen Kampfbahn“. Erst 1936 wurde sie
schließlich mit dem Namen „Kampfbahn der Stadt Halle“ eingeweiht. 1945 gab es dann die 3.
Namensänderung. Kurt Wabbel war Gewerkschaftsfunktionär und Stadtverordneter der Stadt
Halle, bevor er im KZ Buchenwald verstarb. In der DDR ließ man uns glauben, er sei ein
Sozialist und Widerstandskämpfer gewesen. Dessen Name hätte aber 1945 ganz sicher kein
Nationalsozialist einem Stadion verliehen. 1969 gab es schließlich eine Modernisierung. Eine
Flutlichtanlage wurde gebaut. 40 Jahre später wäre eine Sanierung unumgänglich. Die
Sportstätte steht unter Denkmalschutz und ich bin sicher, sie ist es unbedingt wert, erhalten zu
bleiben. Tatsächlich geschah Großes. Das alte Stadion wurde 2010 abgerissen. Erhalten und in
den Neubau integriert wurden die unter Denkmalschutz stehende Außenmauer und die Torbögen, die sich bereits am 1936
errichteten Kurt-Wabbel-Stadion befanden, sowie die Arbeiterstandbilder. Um Letztere wurde auch heiß diskutiert, denn diese
„steinernen Wächter“ wurden gern als nationalsozialistische Kunst angesehen. Und auch ein neuer Name prangt über dem
Fußballstadion. Der Erdgas Sportpark wurde im September 2011 fertiggestellt, bietet 15000 Zuschauern Platz und kostete etwa
17,5 Mio. Euro. Der HFC spielt heute übrigens in der 3. Liga.
Kurt-Wabbel-Stadion 1938
Das Stadion zu DDR-
Zeiten und während
des Umbaus
Der Erdgas Sportpark im September 2011