zuletzt aktualisiert 2020
Das Spukhaus von Halle  Dieser dreigeschossige Fachwerkbau aus der Renaissance-Zeit des späten 16. Jh. hat seinen Besitzern wechselvolle Zeiten beschert. 1616 erstmals urkundlich bezeugt, verdankt das Bauwerk sein einst malerisches Aussehen einem zweigeschossigen, fünfseitigen Erker und einem Knüppelwalmdach; und seinen Verfall der Heimsuchung von Pest, Pleiten, Pech und Pannen.  So wurden die Pestkranken dieses altehrwürdigen Baus bei der Rückkehr der Pest nach Halle im 17. Jh. aus der Gemeinde verbannt. Dabei erging es ihnen noch besser als den Bewohnern des Vorgängerbaus: Sie waren während der Pest von 1348 gar eingemauert und ihre Skelette erst 10 Jahre später beigesetzt worden. Die Gasse – vom Gras inzwischen überwuchert – heißt dem Volksmund nach seither Graseweg.  Dem im Jahre 1616 durch die „Abtrennung“ eines Wirtshauses geteilten Grundstück waren im Laufe von 400 Jahren Reichtum und Siechtum beschieden. Den ersten Wirtsleuten (1616 bis 1647) und ihren Kunden machten Fäulnis und Gärung in ihren Bierfässern den Garaus: Das „Ausschwefeln“ der Fässer, Bestreichen mit „Wurmpech“ oder Smeeren“ mit heißem Teer war ihnen nicht vertraut.  Bis ins 19. Jh. versuchten sich dann vor allem Handwerker als Eigentümer des abgetrennten Grundstücks. Außer einem Gürtler und einem Posamentierer (Hersteller von Bändern, Schnüren u. Ä. für Kleidungsstücke) waren hier auch drei Goldschmiede in Folge tätig, von denen Christian Knittel von 1647 bis zu seinem Tod 1672 zu den bedeutendsten seiner Zeit in Halle zählt. Er schuf hier 1654/55 für die Ulrichskirche einen emaillierten goldenen Weinkelch, den der bedeutende Kunsthistoriker und „Vater“ der Moritzburg-Galerie, Max Sauerland (1880-1934), später als „kostbarstes Stück hallescher Goldschmiedekunst“ bezeichnete.  Die Hausbesitzer im 19. Jh. waren u. a. zwei Fleischermeister (deren Ehefrauen auf mysteriöse Umstände verschwanden) sowie mehrere Kleider- bzw. Tuchhändler. 1867 kaufte Ludwig Buhle das Grundstück und ließ in den Folgejahren die Schaufenster im Erdgeschoss auf die heutige Größe erweitern. Die Manufakturwarenhandlung C. M. Buhle (Kleiderstoffe, Textilien) bestand noch bis Anfang der 1930er Jahre, 1933 erwarb der Lederhändler Heinrich Pfafferott das Haus. Er und sein Sohn waren mit ihrem Sortiment „Schuhmacherbedarfsartikel, Lederwaren, Sattlereibedarfsartikel“ noch 1950 in Halle verzeichnet und wurden dann – ähnlich wie die halleschen Lehman Brothers – ein Opfer der Wirtschaftskriese.  Halle Stadtmarketing
Abschrift des Textes von Informationstafel am Spukhaus August 2010.
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fast ferig das alte neue Spukhaus im Juli 2014
Interessantes Ensemble: Spukhaus, Graseweghaus und rechts die 70er-Jahre-Bauten